WFH - Wettbewerb 3. Preis, 2019

Wohnungsbau (genossenschaftlich) 
München, Freiham
Kooperative Großstadt eG

 Die Genossenschaft Kooperative Großstadt drückt ihren Wunsch nach einem urbanen, kooperativen Wohnen aus. Die Drei Häuser von Freihampton treten als Kollektiv in Erscheinung. Beim sich Nähern wird Ihre Diversität zusehends ersichtlich. Beim Herantreten werden die Gemeinschaft in ihrer Vielfältigkeit und die Unterschiedlichkeit der Lebensformen ihrer BewohnerInnen sichtbar. Die Architektur ist Abbild dessen, sie ist zugleich Vermittler zwischen Gemeinschaft und individuellem Freiraum. Die Potentiale genossenschaftlichen Lebens nutzt der Entwurf, um am Rand von München die Urbanität einer Großstadt zu erzeugen, die ihre BewohnerInnen und ganz Freiham bereichern kann. Die Häuser verstehen die Faszination der Großstadt als ihr Versprechen auf Heterogenität. Heterogenität in städtischer Vielschichtigkeit, in ihrem räumlichen Reichtum und ihrer programmatischen Vielfalt. Die Großstadt verspricht großzügige Plätze, schattige Seitengassen, Werkhöfe mit lautem Gewerbe, nachbarschaftliche Unterhaltungen und stille Parklandschaften. Sie verspricht Orte, deren Nutzen sich erst in der kollektiven Aneignung durch die StädterInnen zeigt. Und doch auch immer die Möglichkeit, in Ihrer Anonymität abtauchen zu können und einen anderen Weg zu wählen. Ihre Komplexität wird nie langweilig und kann immer neu entdeckt werden. In ihr kann man immer ganz anders sein und doch auch schrecklich normal. Die Drei Häuser von Freihampton bringen dieses Versprechen nach Freiham. In der Vorstadt erzeugen sie ein höchst urbanes Lebensgefühl. Durch zahlreiche Begegnungsorte und die Gastfreundschaft der KooGro-NutzerInnen wird die Vielfalt der individuellen Lebensentwürfe für alle BewohnerInnen kollektiv erfahr- bar. Der Entwurf sieht die im Masterplan vorgeschlagenen drei Punkthäuser als Chance. Durch bewusste Platzierung der Baukörper entstehen urbane Räume. Städtische Situationen werden referenziert und für die BewohnerInnen lesbar. Die Drei Häuser von Freihampton treten nach außen als facettenreiche Gemeinschaft auf und bieten in ihrem Inneren drei unterschiedliche Arten des gemeinschaftlichen Lebens. Die drei Häuser erscheinen als Individuen und beherbergen heterogene Subgemeinschaften. In ihrer Vielfältigkeit bilden die drei Häuser von Freihampton die Diversität heutiger Lebenswelten ab. Anstatt dies zu kritisieren, versteht der Entwurf diesen Umstand als Chance für eine kooperative Gemeinschaft. Im normalen großstädtischen Alltag bleibt die Diversität der Lebensformen für den/die Einzelne/n oft verschlossen. Der vorliegende Entwurf ermöglicht den BewohnerInnen von Freihampton durch räumliche Nähe, der Gliederung des Außenraums und den geteilten Einrichtungen innerhalb der drei Häuser die Teilhabe am urbanen Reichtum. Hier liegt die Vielfalt der Großstadt direkt vor der eigenen Haustür. Beim nachbarschaftlichen Salzausborgen öffnet sich die Tür in eine andere Welt.